James Gould-Bourn, Kiepenheuer & Witsch
Worum geht’s?
Um Danny Malooley und seinen Sohn Will, die durch einen Verkehrsunfall ihre Frau und Mutter verlieren. Will saß damals mit im Auto und spricht seither kein Wort – das ist nun schon über ein Jahr her. Durch Liz` Tod fehlt ihnen ein Einkommen; Danny gerät mit der Miete in Verzug. Als er dann auch noch seinen Job auf dem Bau verliert und der Vermieter ihm mit dem Rausschmiss droht, investiert Danny sein letztes Geld in ein verschlissenes Pandakostüm, um als Straßenkünstler Geld zu verdienen. Genauer gesagt: als tanzender Panda. Das Problem ist nur, dass Danny gar nicht tanzen kann …
Wer steckt dahinter?
James Gould-Bourn (Jg. 1982). Der gebürtige Brite arbeitete mehrere Jahre für Organisationen, die in Afrika und dem Mittleren Osten Landminen entfernen. Danach nahm er an einem Kurs für kreatives Schreiben teil, in dem dieses Buch entstand.
Warum weiterblättern?
„Pandatage“ ist eine wunderschöne Geschichte, die mit einem gelungenen Dreiklang aus Leichtigkeit, Situationskomik und Tiefe punktet. James Gould-Bourn beschreibt eine Vater-Sohn-Beziehung, die durch den Tod der Mutter vor besondere Herausforderungen gestellt wird. Dass die beiden mit ihrem Verlust ganz unterschiedlich umgehen, macht die Sache nicht gerade einfacher.
James Gould-Bourn erzählt von Trauer, Verlust, Beziehungsproblemen und der Herausforderung, alte Rollen neu zu verteilen, aber ebenso von Mut, Neuanfängen und Vertrauen. Was nach potenziell schwerem Stoff klingt, kommt im Buch erstaunlich leicht daher. Die Themen sind auf dezente Art präsent. Immer wieder ertappt man sich dabei, dass man sich im einen Moment noch in die Ängste der beiden Hauptpersonen reinfühlt, während man im nächsten von einem heftigen Lachkrampf geschüttelt wird.
Nicole Sturm