Wenn wir in eine Lebenskrise geraten – wenn ein geliebter Mensch stirbt; wenn wir unser altes Leben verlieren, wie es vorher war – durch Krankheit, Trennung; wenn wir Verlust erleben, geraten wir oft in eine Schockstarre. Wir wissen nicht mehr, wo oben und unten ist, wir haben keine Ahnung: Wie soll es weitergehen?
Kreative Prozesse und Kunst können dabei helfen, in diesen Lebensphasen neue Perspektiven zu finden. Kreativität bedeutet dabei nicht unbedingt Malen, Basteln und Gestalten. Kreativität passiert im Kopf. Kreativ zu sein bedeutet, um die Ecke denken zu können, neue Wege zu finden und den Mut zu haben, Neues auszuprobieren, auch wenn man noch nicht weiß, wo es hinführt und ob es trägt.
Um diese Kreativität in Gang zu bringen, reichen oft schon neue Blickwinkel. Auf Kunst, auf andere Menschen, die kreativ gehandelt haben. Dieses Betrachten und Nachfühlen und Innehalten schafft oft Ruhe, die wir brauchen, um uns neu zu erden und irgendwann wieder zu grünen. Wir versuchen das hier virtuell im Kleinen bei unseren Kunstbetrachtungen. Wir kommen aber auch gerne mit einer Themenausstellung zu euch und versuchen gemeinsam mit euch anderen Menschen diese kreative Betrachtungsweise näher zu bringen.
Wenn ihr über die innere Entdeckung der Kreativität hinaus aktiv handeln möchtet, könnt ihr auch ins Blattwenden-Atelier kommen. Hier entstehen nicht nur die Exponate für die Kunstausstellungen von Blattwenden, sondern hier finden auch Kreativzeiten statt, in denen ihr mit euren Händen aktiv an eurer Trauer und euren Lebensumbrüchen arbeiten könnt.
Durch all das lernen wir, dass wir keine Opfer der Situation sind, dass wir nicht tot sind, dass wir leben – und unser neues Leben auch selbst gestalten können!