#Welcomefear
Wie man Krisen überl(i)ebt, Teil 7
Corona-Highlights. Gibbet auch. Zumindest für mich.
In letzter Zeit habe ich in meinem privaten Account rumgemeckert, hauptsächlich zum Thema Corona Eltern. Lütte Lockes Landhuus habe ich damit bisher verschont. (Kann aber nicht versprechen, dass das so bleibt. Weil das letzte Wort dazu noch nicht gesprochen ist, solange Eltern in der Pandemie nicht besser unterstützt werden. Finde ich. But another place, another time.)
Dass Krisen dazu da sind, um darin #Chancen zu entdecken, will ich auch nicht lapidar schmettern. Auch wenn was Wahres dran ist; die Wahrheit ist es so trotzdem nicht.
Aber: Es gibt gute Dinge zu entdecken, die es nur wegen der Pandemie gibt. Und das gibt es in jeder Lebenskrise. Ehrlich. Manchmal erst im Rückblick, aber sie existieren. Wenn wir sie finden, sind sie wie ein kostbarer Schatz, der uns motiviert, nicht aufzugeben.
Wenn wir sie uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, tut das kurzfristig gut inmitten belasteter Zeiten. Wir können kurz durchatmen, innehalten. Und uns dann ein klein wenig gestärkt weiter dem Sturm stellen.
Meine Top 10 der Corona-Highlights sind:
- Die ungestörte Entfaltung der Natur. Wie die Schöpfung aufatmet und sich stärkt. Ein wunderbares Vorbild.
- Die Ruhe hier in Ostfriesland ohne Touris. Wir brauchen euch und haben euch gerne hier. Doch wie bei allem ist es manchmal so, dass es zu viel des Guten gibt. Und dann tun Pausen gut, bevor es moderater weitergeht.
- Mit der Lütten Locke bewusst zuhause lernen. Kostet mich manchmal alle Nerven des Tages. Bringt uns beide aber meistens immer ein Stück näher.
- Das Telefonieren und Sprachnachrichten austauschen mit Eltern, Familie, Freunden. Endlich nehmen wir uns bewusst Zeit dafür. Und entscheiden ganz aus dem Bauch heraus, wem dieses Privileg gehört. So werden Beziehungen tiefer.
- Online-Elternabende. Keiner muss sich extra freinehmen. Jeder bleibt auf seinem Sofa. Und endlich sind fast alle dabei.
- Patrick Stewarts Sonnette. Nicht erst durch StarTrek und Picard ein Schauspieler, den ich schätze. Auch als Mensch überzeugend. Und jetzt auch noch mit Shakespeare.
- Online-Predigten von Freunden, die ich seit Jahren nicht gehört und gesehen habe und von Leuten, die ich sonst nie live erleben würde, wie Nadia Bolz-Weber.
- Wohnzimmerkonzerte. Norah Jones. Amy Grant. 2Flügel. Coldplay. Einfach. Schön. Wortwörtlich.
- Die gemeinsamen Auftritte von Menschen, die alle einzeln zuhause sind. Verbundenheit trotz Distanz.
- Die Kreativität, die aus der Einschränkung wächst. Großartig, die Gemälde, die rund um die Welt von Menschen nachgestellt werden. Was Künstler entwerfen. Welche Produkte und Ideen neu entwickelt werden.
Was sind eure Lichtblicke jetzt in der Pandemie? Oder/und: Was waren eure Highlights in anderen Lebenskrisen?
Rückblickend kann ich für die Zeit nach Markus’ Suizid und mein bisheriges Leben sagen, dass Krisen bei mir immer die Spreu vom Weizen getrennt haben. Nach einer Krise bleibt nur das zurück, was wirklich wichtig ist. Nicht nur bei Beziehungen. Auch an Werten.
Und das ist doch auch was wert, oder?
And as always: Wenn ihr denkt, dass dieser Text anderen gut tut, teilt ihn gerne. Auf dass es uns allen immer ein wenig besser geht. Auf dass wir immer wieder neu lernen miteinander zu teilen.