PAUSIEREN

#Welcomefear
Wie man Krisen überl(i)ebt, Teil 3

Eigentlich wollte ich einen ganzen Blogtext zu dem Thema schreiben, aber ich brauche eine Pause.
Wir alle brauchen Pausen. Beinbaumelzeiten. Besonders jetzt.

Die einen arbeiten in der Pandemie bis zur Erschöpfung: Pfleger, Ärzte, Apotheker, Verkäufer. Die anderen erleben eine Doppelbelastung mit Homeoffice und Kinderbetreuung. Wieder andere leiden unter der Einsamkeit und Langeweile zuhause. Viele haben existenzielle Ängste. Auf manche treffen sogar alle vier Varianten zu.

Auch wenn die Lebenssituationen gerade verschieden sind: Wir alle befinden uns in einer Krise und – so absurd das klingt – besonders in Krisen brauchen wir Pausen.

Für die am Rande der Erschöpfung bedeutet Pause vor allem Schlaf. Für die Doppelbelasteten ist es die Zeit für sich selbst. Für die Einsamen bedeutet es aktiv werden. Und für die Existenzbedrohten sind es Sorgenpausen.
Pausen können ganz unterschiedlich sein. Aber sie sind dringend nötig!

Und bevor ihr jetzt sagt: Aber ich kann doch jetzt nicht einfach meinen Kindern oder meinem Arbeitgeber sagen, dass ich für eine halbe Stunde draußen bin. Oder: Ich kann nicht einfach nach drei Schichten im Krankenhaus eine aussetzen, wenn ich gebraucht werde. Oder: Ich kann jetzt nicht einfach aufhören im Social Media nach Ablenkung zu suchen, sonst drehe ich durch! Oder: Ich muss jetzt Tag und Nacht nach Lösungen suchen, sonst habe ich nächste Woche kein Geld mehr fürs Essen – sage ich:
Doch, ihr könnt. In gewisser Weise.

Wir alle können. Weil wir müssen. Denn wenn wir uns keine Pausen nehmen, ist von uns irgendwann nichts mehr übrig.

Dann schaffen wir diesen Marathon von einer Krise irgendwann nicht mehr. Dann fährt unser Immunsystem runter und wir werden schneller krank. Und dann hat das Auswirkungen auf uns alle.
Deshalb ist jeder von uns wichtig. Und jeder von uns braucht Pausen. Und die kriegen wir auch:

Rückzug nach innen und Rückzug nach draußen gehen immer. Auch jetzt.
Wir dürfen noch Spazierengehen, Frühlingsluft außerhalb unserer vier Wände einatmen, uns bewegen.
Und wir dürfen uns ausklinken aus dem jetzt explodierenden Onlineangeboten und den „mach-was-du-sonst-nicht-schaffst-tipps“ und einfach nix tun und nix denken.
Wir dürfen einfach sein. Jetzt im Moment. Nirgendwo anders. Genauso wie wir sind. Müde. Überdreht. Gestresst. Angespannt. Weinerlich. Erleichtert. Whatever. Hauptsache: Pause. Immer mal wieder. Beinbaumelzeit für alle. Damit wir danach wieder aufstehen und weitermachen können.

Ich werde hier deshalb auch einfach weiter so schreiben, wie es gerade klappt. Weil auch hier jeder Tag anders ist. Weil auch hier fast nix ist wie sonst. Mehr dazu demnächst. Aber jetzt erst mal: Pause.

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