Vom Grauen zum Grünen
Auch wenn wir uns den Lebensumbruch nicht ausgesucht haben, wir von Blattwenden sind überzeugt: Wir können unser Lebensblatt nach einem Suizid wieder wenden. Hin zu einem Leben, das lebendiger und liebevoller ist als zuvor.
Unser Blattwenden-Prinzip orientiert sich an den Wachstumsprozessen der Natur. Und diese lassen sich nicht nur auf einen Suizid, sondern auf fast alle Lebensumbrüche übertragen, die plötzlich über uns hereinbrechen: eine Trennung, ein Jobverlust, der Wechsel in eine neue Lebensphase, eine chronische Krankheit oder eine Pandemie.
Je nachdem, wie es uns bei diesem Wachstumsprozess geht, haben wir verschiedene Bedürfnisse. Mitten im Grauen müssen wir uns erst einmal zurechtfinden und verbrauchen ganz viel Energie, um nicht daran zu zerbrechen. Danach sind wir meistens total erschöpft und wissen oft gar nicht mehr, wie das geht: das Ruhen. Wenn wir wieder etwas Kraft gesammelt haben, brauchen wir neuen Nährboden; unsere Wurzeln müssen sich wieder neu erden. Und schließlich kommt es, das Grünen.
Grauen
Die erste Facette ist das Grauen. Nicht schön. Das Gegenteil von schön. Aber auch das Grauen gehört zum Wachsen. Denn damit fängt alles an. Ein Suizid oder ein anderer Lebensumbruch wirft uns mitten hinein, ins Grauen. Diesem Zustand ins Gesicht zu sehen, ist das Schwierigste. Es anzusehen und zu akzeptieren, dass es kein Zurück gibt. Denn erst von diesem Standpunkt aus können wir uns weiterentwickeln.
Bestandteile des Grauens sind auch das Rauhe und das Reuen. Wir trauern und klagen um das, was wir verloren haben. Wir drücken unseren Schmerz aus. Wir brüllen alle Bestandteile heraus, auch die widersprüchlichen: die Wut, Verzweiflung, das Zweifeln, Scham und Schuld – alles, was roh und hässlich ist.
Hier bei Blattwenden könnt ihr im Blog lesen, wie das Grauen bei mir und anderen war und ist. So wisst ihr: Ihr seid damit nicht allein. Es gibt andere, denen es genauso geht. Vielleicht traut ihr euch, auch eurem Grauen Ausdruck zu verleihen. Und erzählt auch anderen eure Geschichte mit einem Gastbeitrag. Momentan arbeiten wir auch an Mailings, die euch ab und zu Impulse geben können in dieser schmerzhaften ersten Zeit.
Ruhen
Das haben wir nach der Zeit des Grauens bitter nötig: eine Pause. Und ein kleines Lächeln. Für uns selbst. In unserer Gesellschaft gibt es leider kaum Zeit dafür. Wir sind aufs Weitermachen programmiert. Doch Lebensumbrüche wie ein Suizid bieten die Gelegenheit, diese Programmierung zu ändern. Sich Ruhe zu gönnen. Die Ruhe vielleicht zum ersten Mal richtig kennenzulernen. Durchzuatmen bis ins tiefste Innere. Um Kraft zu schöpfen für die nächsten Schritte. Bis man sich traut, wieder zu lächeln. Oder zumindest einen Mundwinkel zu heben.
Hier bei Blattwenden bieten wir dir zum Beispiel die Möglichkeit, Ruhe bei unseren Impulsen zu finden. Und vor allem bei unseren Online-Ausstellungen. Wir möchten dir dort virtuell die Möglichkeit zu geben, nach dem Grauen eines Suizids oder anderen Lebensumbruchs einfach nur du zu sein. Und nichts anderes. Denn genau das ist die Herausforderung dieser Phase: Zu sehen, was von einem selbst noch übrig ist. Und sei es noch so klein.
Erden
Ohne Erde gibt es kein Wachstum. Wie die Erde unter dem Grün, liegt die Kraft vom Erden oft im Verborgenen. Nach einem Lebensumbruch wie einem Suizid braucht unser übrig gebliebenes Ich eine neue Kraftquelle. Wir brauchen neue oder stärkere Wurzeln.
Hier bei Blattwenden können dir unsere Coaching-Impulse beim Erden helfen. Auch unsere Kreativzeiten können dir aufzeigen, wo deine Stärken und Schwächen liegen, um irgendwann wieder zu wachsen. Gerne begleiten wir dich aber auch persönlich beim Wurzelschlagen – in einem Online-Kurs oder Online-Coaching.
Eine starke Wurzel für mich als Blattwenden-Gründerin und für unsere Coachfachfrau Nicole Sturm ist der christliche Glaube. Wie alles hier bei Blattwenden ist aber diese Wurzel ein Angebot und kein Muss.
Grünen
Alle bisherigen Schritte führen zu diesem Ziel, dem Grünen. Das allerdings steht wie bei allen Lebensmarathons erst am Ende. Aber es ist da. Es wartet auf dich. Es bleibt, bis du es erreichst. Egal, wie lange es dauert. Dein neues Leben nach dem Grauen. Das eigentliche Blattwenden.
Das Grünen findest du überall hier bei Blattwenden, aber vor allem in unseren Kreativzeiten. Sie sind das einzige Angebot von Blattwenden, das nicht digital stattfindet. Weil man beim Blattwenden mit anpackt. Weil es etwas mit den Händen zu tun hat. Und das geht (noch) nicht digital. In den Kreativzeiten geben wir gemeinsam im geschützten Rahmen deinem Leben eine neue Gestalt. Wir arbeiten mit dem, was du mitbringst – so wie du gerade bist – und bauen etwas Neues daraus. So lernst du ganz praktisch, was in dir steckt. Was bereits wächst. Und welches Potential noch in dir wartet, um zu grünen und Blüten zu treiben.
Das ist das eigentliche Ziel von Blattwenden: Dir zu helfen, nicht nur zu überleben. Sondern das Leben zu lieben. Dich selbst zu lieben. Ganz lebendig zu sein. Und wenn du magst, zeigen wir deine entstandene Kunst auch wieder hier in den Online-Ausstellungen. Damit auch andere Mut bekommen zum Blattwenden.